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Rundreise/Expedition Nord-Afrika
Weiter nilabwärts näherten wir uns dem geschichtlich älteren Teil Nubiens, ![]() Tempelanlage vor dem Jebel Barkal - nubischer Junge mit "dem" Spielzeug im Nordsudan, selbstgebastelt Nach einer holprigen Durchquerung der nubischen Wüste (Reifenpannen inklusive) erreichten wir wieder den Nil etwas südlich des 3. Katarakts und erlebten am Flussufer einen farbenprächtigen Sonnenuntergang, bevor wir unsere Zelte für die Silvesternacht im Windschatten einer riesigen Sanddüne aufschlugen. Lange hielten wir an diesem Abend nicht durch, es war zu kalt, um im Freien zu sitzen, zum mitternächtlichen Anstoßen hatten wir auch nichts Passendes (Alkoholverbot im Sudan!). Dafür waren wir am Neujahrstag bei einer sudanesischen Familie zu Gast, die zur Feier eines ihrer höchsten islamischen Feste und zu unseren Ehren einen Hammel schlachtete. ![]() Live-Hammelschlachten, lebend bei unserer Ankunft, Filetierung und dann am Grill - unser Gastgeber mit seiner französisch und englisch sprechenden Tochter (möchte Medizin studieren) Tags darauf erwartete uns eine weitere Attraktion – Kerma, die Hauptstadt des einst gleichnamigen alt-nubischen Königreichs, das für seine kunstvolle Keramik und seine einzigartigen Lehmziegeltempel berühmt ist. Hier trafen wir, wirklich rein zufällig, auf den berühmten Schweizer Archäologen Charles Bonnet, der seit 40 Jahren hier tätig ist und diese Kermakultur als eigenständige Kultur erkannte. Im derzeit noch nicht eröffneten Museum vor Ort zeigte er uns seine ersten Exponate und berichtete über seine spannende Arbeit. ![]() Landschaft beim 3. Nilkatarakt - frühchristliche Felsmalereien/-ritzungen Weiter nördlich entdeckten wir noch eine frühchristliche Kirche und weitere antike Tempelanlagen, die schon auf Grund ihres Baustils die Nähe zu Ägypten ahnen ließen. Am 3. Nilkatarakt bestaunten wir wieder die landschaftliche Schönheit, bizarre Felsformationen mit Resten mittelalterlicher Befestigungsanlagen und Felszeichnungen aus verschiedenen Epochen. Hier passierten wir auch die schönsten nubischen Dörfer, die wegen ihrer kunstvoll bemalten Hauseingänge unsere Aufmerksamkeit auf sich zogen und deren Einwohner uns immer wieder mit besonderer Herzlichkeit begegneten. ![]() Wunderschöne nubische Hauseingänge und farbenfrohe gekleidete Nubierinnen Unsere Reiserichtung folgte nun wieder Richtung Süden, wo wir in ![]() Old Dongola, rechts Säulen einer frühchristlichen Kathedrale, dahinter Palast/Moschee Zurück in der Hauptstadt erlebten wir das allwöchentliche Spektakel der tanzenden Derwische, ein heidnisch-islamischer Brauch, der sich noch in die Neuzeit hinübergerettet hat und zahlreiche Zuschauer anzieht. Beim Besuch des Nationalmuseums vertieften wir dann nochmals die vielen Eindrücke unserer Reise.
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