Abenteuerreisen-Sudan
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Rundreise/Expedition
Sudan - geheimnisvolles Nubien

Nord-Afrika
23. 12. 2006 - 7. 1. 2007


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Unser Alltag im Sudan

Die Zelte und einfache Unterlagen wurden von der Reiseagentur gestellt, einen Schlafsack hatte jeder selbst mit. Lagerfeuer-Romantik? Es gibt kaum Brennholz in der Wüste. Nur einmal haben wir etwas zum Verheizen gefunden, einen Palmen-Stamm – brannte hervorragend! Gekocht wurde mit Kohle, die wir mithatten.

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Unsere zwei Fahrer beim Zubereiten des Abendessens in der Wüste -
Einladungs-Mittagessen, v.l.n.r. Jürgen, ich selbst, Alexandros Tsakos
, unser Reiseführer und griechischer Archäologe, Abubejda, einer unserer Fahrer

Einmal nächtigten wir in einer festen Unterkunft. Nach einer Woche Abstinenz ist eine Dusche wirklich ein Genuss, selbst wenn das Wasser kalt ist! Ansonsten hatten wir pro Zelt und Abend eine Plastikschüssel mit Wasser zum Waschen. Nach Auskunft wüstenerfahrener Abenteurer war schon das außergewöhnlich komfortabel.

Sanitäre Anlagen? Na ja, die saubersten Toiletten waren immer noch die Büsche in der Wüste, alles andere war weniger einladend (abgesehen von unserem Hotel in Khartoum).

In "Restaurants" und bei privaten Einladungen galt es besonders auf die Sitten des Landes zu achten: Man isst mit den Fingern der rechten Hand aus gemeinsamen Schüsseln, dazu Weißbrot. Typische Gerichte sind Hammelfleisch gegrillt oder in verschiedenen Saucen sowie Bohnen und Linsen. Danach gibt es Tee und Kaffee. Bei unseren Zeltlagern saßen wir auf einem Teppich am Boden zusammen, gegessen wurde hier mit Tellern und Besteck. Die nubische Küche ist für den europäischen Gaumen durchaus bekömmlich, gar nicht so besonders fremd in Würze und Geschmack.

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Einheimisches "Restaurant" und Essen mit der rechten Hand, wobei wir immer wieder von Einheimischen beobachtet wurden, wie wir uns so anstellen

Interessant war auch der Besuch in einem Fisch-Restaurant in Khartoum. Dort wurde uns der Fisch im Ganzen auf Papier-Unterlagen serviert. Das war eine ganz neue Herausforderung, einen Fisch nur mit der rechten Hand zu zerlegen und zu verspeisen. Probleme wegen des Trinkwassers oder der etwas anderen Kost gab es aber keine.

Wind gibt es eigentlich immer. Das führte sogar dazu, dass unser Essen immer wieder mit Sand versetzt war. Auch die Fotokameras begannen mit der Zeit zu knirschen, wenn man das Objektiv ausfuhr.

Ein eigenes Thema ist das Fotografieren. Infrastrukturelle Einrichtungen wie Brücken, Fähren, Staudämme oder bestimmte Gebäude dürfen nicht fotografiert werden, die einheimische Bevölkerung hatte meist nichts dagegen, fotografiert zu werden, wenn man die Leute vorher gefragt hatte. Filmen ist angeblich nur gegen eine sehr hohe Gebühr erlaubt, so genau weiß man das nicht, hier gab es unterschiedliche Auskünfte.

Die Wüsten üben trotz ihrer lebensfeindlichen Bedingungen eine besondere Faszination aus. Der nächtliche Sternenhimmel, die absolute Stille, die Morgenstimmung, die Abendsonne, aber auch die Sandstürme sind unvergessliche Eindrücke, die kaum mit Worten zu beschreiben sind. Der Mond schien manchesmal so hell, dass man bei Nacht sogar ohne Taschenlampe auskam.

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Begegnungen mit Einheimischen

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Kalter Morgen mit heißem Tee - zum Schwimmen im Nil war mir dann doch zu kalt -
die Versuchung sich auch wie anno dazumal zu verewigen war da

Sonstige Tipps

Für die Einreise muss ein Einreisevisum im Vorhinein beantragt werden. Zuständig war für uns die sudanesische Botschaft in Wien, nette Leute, man spricht dort Deutsch, ging auch sehr schnell - Kosten Euro 45,- pro Person, in bar im voraus per Post zu schicken.

Nach der Einreise ist eine Passregistrierung vorgeschrieben, das kann dauern, lag auch an den Feiertagen. Unsere Reiseleitung kümmerte sich darum, wir warteten im Hotel. Apropos Hotel: es war ein landestypisches Haus (keine internationale Kette), sehr sauber, gar nicht schlecht. Wer schon einmal in einem heruntergekommenen Ostblockhotel genächtigt hat, wird auch über die Badezimmerausstattung (für dort reiner Luxus) nicht verwundert sein.

Impfungen: Da es Winter war, konnten wir auf Malaria-Prophylaxe verzichten, ansonsten erachteten wir den regulären europäischen Impfplan inkl. Hepatitis A+B für ausreichend.


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