Abenteuerreisen-Jemen
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Jemen - Hadramaut - Bergjemen
märchenhafter Orient

Arabische Halbinsel
22. 12. 2007 - 5. 1. 2008


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Unsere nächste Etappe führte uns durch das wild-romantische Wadi Do’an in Richtung Süden. Dicht an die Felswände der Tafelberge geklebt reiht sich eine Ortschaft an die nächste und verleiht diesem engen Tal einen ganz besonders malerischen Charakter.

Auf dem Plateau des Dschol-Gebirges verbrachten wir wieder zwei Nächte unter freiem Himmel. Unser Nachtlager befand sich einmal nur 3–4 Meter von der steilen Abbruchkante des Gebirges entfernt – für Schlafwandler nicht empfehlenswert. Noch vor Sonnenaufgang wurden wir von den Gesängen des Muezzin aus den Tälern ringsum sanft geweckt.

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Aussicht auf das Wadi Do'an mit seinen steil abfallenden Felswänden

Das quirlige Leben in den Straßen und Märkten der Küstenstadt Mukalla zeigte uns eine andere, ebenso typische Seite des Orients. In der besonderen Architektur der Gebäude spürte man die bedeutende Rolle dieser Hafen- und Handelsstadt. Die kräftigen Tagestemperaturen und die lauen Nächte weckten sommerliche Gefühle und Lust aufs Meer.

Entlang der Küstenstraße in Richtung Aden bot sich uns ein fantastischer Anblick von menschenleeren Bilderbuchstränden aus feinstem weißen Sand. Wir verzichteten allerdings auf einen Badeaufenthalt, um mehr vom Bergjemen sehen zu können.

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Die Hafenstadt Mukalla am Indischen Ozean mit seinem Hafenflair und dem Fischmarkt

Am Abend erreichten wir die Küstenstadt Aden, einstmals britische Kronkolonie und Hauptstadt des ehemaligen Südjemen, der im Jahr 1990 mit dem Nordjemen vereinigt wurde. Aden ist die weltoffenste aller jemenitischen Städte, wo Sitten und Tradition nicht ganz so streng gehalten werden wie im übrigen Land. Am dortigen Fischmarkt feilschten unsere jemenitischen Begleiter um die besten Fische für unser Abendessen, die in einem nahe gelegenen Lokal für uns zubereitet wurden. Man kann in jemenitischen Restaurants durchaus mitgebrachtes Fleisch oder Fisch zubereiten lassen, was bei dem sensationellen Fischangebot in den Küstenstädten eine besondere Attraktion bietet.

Tags darauf bestaunten wir die riesigen, auf die Antike zurückgehenden Wasserzisternen, die auf Grund des Wassermangels längst ausgetrocknet sind. Ansonsten ist Aden ein riesiges Großstadtgebilde, das wenig Sehenswertes zu bieten hat. Deshalb verließen wir die Stadt dann bald in Richtung Norden, dem Bergjemen.

Hier bot sich ein völlig neues Landschaftsbild. Felsige Gebirgsketten wechselten sich mit sanfteren grünen Hügeln ab, an deren Hängen Anbauflächen terrassenförmig angelegt waren. Aufgelassene Burg- und Verteidigungsanlagen sowie die charakteristischen Steinhäuser sind ebenso reizvoll anzusehen wie die fantastische Aussicht von den Gebirgspässen, die wir überquerten.

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Teil des Marktes von Taiz; bei einem Besuch in einer Dorfschule wurden Koran-Suren auswendig aufgesagt, in der Hand des Lehrers übrigens ein kleines Geschenk von mir

Die historisch bedeutende Stadt Taiz war zeitweise Haupt- und Residenzstadt des ehemaligen Nordjemen und wichtiger strategischer Verkehrsknotenpunkt, um nach Süden und nach Westen, zum Roten Meer, zu gelangen. Viele alte Moscheen, Stadttore und der Imamspalast erinnern daran. Von den kunstvollen Ornamenten und Schriftzeichen im Inneren der Aschrafiya-Moschee ging eine besondere Spiritualität aus, die niemanden unberührt lies. Doch auch hier nagt der Zahn der Zeit. Sanierungen wären dringend notwendig, es scheint aber wie überall an Geld zu fehlen. Der Aussichtsberg Dschabal Saber am Rand der Stadt bietet einen beeindruckenden Blick auf Taiz und die umliegenden Berge.

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Herrliche Aussicht vom Sumarah-Pass, rechts das Städtchen Dschibbla mit seiner herrlichen Häuserkulisse

In Dschanat, ein paar Kilometer nördlich von Taiz, bestaunten wir dann eine der ältesten Moscheen des Jemen und der ganzen islamischen Welt, sie soll schon zu Lebzeiten des Propheten erbaut worden sein. Bald darauf erreichten wir das romantische Städtchen Dschibbla, wo einstmals die berühmte Königin Arwa (gest. 1138) residierte. Ihr ehemaliger Palast ist zu einer Ruine verfallen, die Moschee allerdings, die ihre Grabstätte beherbergt, bot uns ein einzigartiges Fotomotiv. Auch Ibb ist einer der vielen malerischen Orte im Bergjemen, dessen mittelalterliche Steinhäuser den besonderen Charakter dieser Region ausmachen.



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