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Radtour 2007 Polen/Ukraine/Rumänien (ehem. österr. k.u.k. Galizien/Bukowina)
Sonntag, 12. 8. 2007 - ca. 95 km Nach einem guten Frühstück früher Aufbruch zur Grenze nach Rumänien, In Rumänien ist schon mehr Verkehr, viele westliche Autos (auch BMWs und Mercedes) mit italienischen Kennzeichen - rumänische Gastarbeiter auf Heimaturlaub. Erstes Ziel ist Radauti mit dem ältesten erhaltenen steinernen Bauwerk dieser Region, der Nikolauskirche, außen unscheinbar, innen wunderschön, aber renovierungsbedürftig. Weiter zum Kloster Putna (Bilder), einem Wallfahrtsort der Rumänien mit einer einheimischen "Touristen"-Schwemme. Es würde vom Kloster aus einfache Holzhütten zum Übernachten geben, die aber leider alle belegt sind (in der Vor- und Nachsaison sollte es möglich sein). Übernachtung in einer schönen Pension im Ort um verhandelte 30,- Euro (statt 40,-). Kloster Putna, Gesamtansicht und innerhalb der Mauern Montag, 13. 8. 2007 - ca. 80 km In der Früh nochmals das Kloster mit Morgenstimmung und keinen Touristen vor der Kamera. Fahrt zurück Richtung Osten und Abzweigen nach Marginea und von dort zum Kloster Sucevita (Bild). Überall ist ein Foto-Ticket zu berappen, egal ob eine oder dutzende Aufnahmen - und in der Kirche darf/sollte nicht fotografiert werden. Hier treffe ich auf ein holländisches Radler-Paar, welche von Budapest aus einer "Limes"-Route folgt. Wieder zurück nach Marginea und von dort weiter nach Solca, wo mich eine junge rumänische Frau einlädt, bei ihrer Familie zu übernachten. Bin mir nicht ganz sicher, und mache noch den Abstecher nach Arbore (Kloster) und wieder zurück und schaue auf einen Tee vorbei. Übernachte dann doch, wobei die einfache Bauernfamilie mehrmals betont, sie seien keine "Stealer", nicht wie die Rumänen bei uns. Wir fuhren dann am frühen Abend noch mit dem Pferdekarren durch den Ort. In der Früh wollte die junge Frau absolut kein Geld von mir nehmen, obwohl sie es bitter nötig hätten. Die "Rechnung" kam dann zu Hause per Handy: Notfall, sie bräuchten unbedingt sofort Euro 300,- geliehen, in einem Monat würde ich Euro 400,- wieder zurückbekommen, Geldversand über Western Union, die Erklärungsstory dazu äußerst dubios. Shopping am Land - Kloster Sucevita mit den Außenmalereien Malereien im Kloster Voronet: nach einem Sieg gegen die Türken wird wieder eine Kirche/Kloster geschenkt - verbotenes Foto vom Altarinnenraum Dienstag, 14. 8. 2007 - ca. 90 km Aufbruch nach Gura Humorului, gute Strassen, die rote frisch asphaltiert - von den angeblich "schlechten" Strassen nicht viel zu sehen. Kloster Voronet besichtigt (Bilder oben), Kloster Humor anschließend - irgendwie sind sie ja doch alle ähnlich, es hätten 2-3 gereicht. Heute will ich noch zum letzten Kloster in Moldovita, die Straße dort hin wird aber großräumig umgeleitet wegen eines Brückeneinsturzes (Regenfälle). Ich riskiere es aber und fahre trotzdem weiter Richtung Vama auf der roten Straße, herrlich, ganz ohne Verkehr. Bei Vama ist die halbe Brücke weg, die Instandsetzungsarbeiten sind in vollem Gange und über einen kleinen hölzernen Behelfssteg für Fußgänger - und auch für mich als schiebenden Radfahrer - komme ich hinüber (Bild). Weiter rechts hinauf durch eine herrliche, leicht almige Landschaft mit tlw. alten Häusern zum Kloster Moldovita. Dort wende ich mich an die sympathische Oberschwester Tatiana, die gut Deutsch spricht, mich an einer Führung teilnehmen lässt und mir ein sehr gutes Quartier gleich ums Eck vermittelt. In der Pension "Kevin" vermietet eine sehr nette, tlw. deutsch sprechende rumänische Familie Zimmer, dazu gibts ein ausgezeichnetes, mehrgängiges Abendessen. Für die Halbpension bezahle ich Euro 22,-. Am Abend geht es noch zur Abendmesse ins Kloster, Maria Begräbnis, sehr viele Einheimische mit einem Kerzen-Lichtermeer, sehr stimmungsvoll. Karpaten beim Kloster Humor - Behelfssteg bei Vama, auch für Radfahrer Mittwoch, 15. 8. 2007 - ca. 15 km (Stadtrundfahrt) Nach einem guten Frühstück gehts um eine Entscheidung wie es weiter geht. Irgendwie ist die Luft draussen. Die Variante, weiter nach Moldawien zu fahren verwerfe ich wieder (lange anstrengende Tagesetappen, wenig/keine Zeit in Moldawien, da ich wieder bald zurück muss, schwierige Rückreise). Gesagt, getan. Die Fahrkarte für die 259 km kostet Euro 12,-, es hat mir aber die Dame am Schalter nicht gesagt, dass ich umsteigen muss. Der Schaffner bemerkt es auch zu spät und lässt den Zug kurzentschlossen halten und wieder rückwärts ein paar hundert Meter einfahren - fliegender Umstieg in den neuen, richtigen Zug. Das gäbe es bei uns im Westen nicht, diese Hilfsbereitschaft. Renovierte Oper von Klausenburg - Heimfahrt im Zug nach Budapest Donnerstag, 16. 8. 2007 - Zugfahrt nach Hause Durchmachen, denn um 3 Uhr in der Früh geht mein Zug direkt nach Budapest. In Budapest dann die Überraschung: die nächsten zwei schnellen ÖBB-Züge (und gleich direkt nach Salzburg) nehmen mich wegen des Fahrrades nicht mit. Ich muss mit einem Regionalzug bis zur Grenze nach Österreich fahren, dort umsteigen, wieder in einem Regionalen zum Südbahnhof nach Wien. Am Westbahnhof ginge 20 Minuten später ein Zug Richtung Salzburg, also probiere ich's: Vollgas mit dem Fahrrad vom Bahnsteig Südbahnhof, über den elendslangen Ring in Wien zum Bahnsteig am Westbahnhof - 17 Minuten, wahrscheinlich Rekordzeit!! Die 3 Stunden Zugfahrt nach Salzburg sind dann noch eine leichte Übung - Ankunft am Abend zu Hause.
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